Klartext im CJD-Klassenzimmer: Die Klimakrise realistisch und lösungsorientiert erklären
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Notenschluss, die Sommerferien vor der Tür und ein vermeintlich abstraktes Thema. Wie schafft man da Aufmerksamkeit in den elften Klassen? Einfach: mit Klarheit und Wahrheit. Maresa Brandner, von der Initiative "Vision Berchtesgaden" (www.vision-berchtesgaden.de) und Jakob Palm, von der "Ehemaligenvereinigung der CJD Christopherusschulen Berchtesgaden e.V." (www.unserberg.de) packten das Thema in drei griffige Hauptgebiete. Zum einen das Verständnis über die Folgen der Erderhitzung, gefolgt von konstruktiven Handlungsansätzen. Die Einordnung des aktuellen Standes der Klimakrise und ihrer Konsequenzen zu Anfang ist schwere Kost, vor allem für die frisch Volljährigen.
Doch wie sieht es aus mit Lösungen einer globalen Krise, in der wir nichts weiter als ein Milliardstel sind? Der CO2-Fußabdruck ist den Schülerinnen und Schülern bekannt. Nicht nur das Klima profitiert von einer pflanzenbasierten Ernährung, dem Griff zum Radhelm statt Autoschlüssel und dem Urlaub daheim. Sowohl unsere Gesundheit als auch die heimische Wirtschaft freuen sich, wenn alte Gewohnheiten (die zum Teil gar nicht so alt sind, wie der Blick auf unsere Großeltern offenbart) von neuen abgelöst werden.
Der Klima-Handabdruck, ein relativ neues Konzept, gibt Grund zu Optimismus. Anstatt dass wir uns nur auf uns selbst konzentrieren, können wir konstruktiv und produktiv mit anderen für eine lebenswerte Zukunft arbeiten. Gemeinschaft ist das, was uns auszeichnet und unsere größte Stärke. Kollektive wie "Vision Berchtesgaden" oder der "Mittagstisch" in Berchtesgaden zeigen, wie mit viel Leidenschaft ein Wandel angestoßen werden kann.
Abgerundet wurde der Vortrag mit der Klärung des Begriffes “Klimaangst” und einem “Erste-Hilfe-Kit” mit Handlungsempfehlungen. Die immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen belasten die Psyche. Gefühle der Angst und Hilflosigkeit sind normale psychische Reaktionen auf eine zum Teil ausweglos erscheinende Krise. Die Grenzen der eigenen Wirksamkeit anzuerkennen und aktiv zu werden sind die wohl wichtigsten Punkte im Umgang mit Klimaangst.
Die anschließende Diskussion war lebhafter als die sommerlich-sonnigen Temperaturen erwarten ließen. Vieles läuft schon gut, auch das muss uns bewusst werden! Und tausend unperfekt Klimaschützer sind besser als zehn perfekte. Auch die anderen heimischen Initiativen wurden kurz vorgestellt und zeigen, dass jede Passion wichtig ist.